Schwäche zeigen

Ich möchte mal meine Meinung zu einem Thema loswerden, was mir schon seit Längerem immer wieder in der Szene auffällt und was mich nach wie vor extrem stört. Es geht darum, dass Doms der herrschenden Meinung nach immer und überall der starke Part sein müssen, der alles im Griff hat und der sich von nichts erschüttern lässt.

Diese Fassade funktioniert vielleicht bei einer reinen Affäre, bei der man sich wirklich nur trifft, um miteinander zu spielen, und das Privatleben vollkommen abschirmt. Hier fehlt für mich allerdings komplett der Reiz, denn wenn der Dom nur ein aufpolierter Meister Proper ist, an dem alles abzuprallen scheint, kann auch ich mich nicht öffnen. 

Sobald man das Gegenüber aber ein bisschen besser kennen lernt, erfährt man auch zwangsläufig etwas über seine Niederlagen, seine Schwächen und seine Fehler.

Ja, du bist ein Dom. Ja, du bist an sich der “Stärkere” von uns beiden. Ja, du bist mein Fels in der Brandung.

Aber das bedeutet nicht, dass du nicht auch einfach mal schwach sein darfst. Deinen Stolz herunterschlucken, deinen Kopf in meinen Schoß legen, die Verantwortung abgeben und mich für uns beide stark sein lassen.

Denn das macht dich menschlich. Ich will keinen Roboter, der mir ab und zu mal den Hintern versohlt. Ich will einen Menschen mit Emotionen und Problemen. Einen Menschen, der auch mal scheitert, dem ich dann die Hand reichen und dem ich aufhelfen kann. Damit wir gemeinsam lernen können, stark zu sein.

DAS ist für mich wahre Dominanz.