Die erste Rezension auf unserem Blog und schon stelle ich fest, dass es soviel zu erzählen gibt. Wie der Titel schon sagt, geht es in diesem Beitrag um den „Lush 2“ und wie er uns gefallen habt erzählen wir euch im folgenden!
Die Qual der Wahl
Ich war schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Spielzeug für unsere Fernbeziehung und jeder, der sich schon mal mit Vibratoren beschäftigt oder Pornos geguckt hat, wird wissen, dass die Auswahl an Formen und Größen riesig ist.
Mir waren vor allem zwei Dinge wichtig: Freie Steuerung und gutes spielen auch auf große Entfernungen. Mit einem Vibrator, der nicht weiter als bis zur nächsten Tischecke kommt, brauchte ich da gar nicht erst anfangen. Es musste schon einer sein, an dem wir beide lange Freude haben würden.
Über den Lush 2 bin ich während meine „Recherche“ schon recht früh gestolpert, allerdings hat mich der Preis anfangs abgeschreckt. Erstens hatte ich kein Geld, um es für so ein Spielzeug auszugeben und zweitens konnte mir ja niemand sagen, ob das Teil wirklich so gut funktioniert, wie es denn Anschein hatte. Über die Monate musste ich feststellen, dass der Preis für das gute Stück stabil geblieben ist. Es würde sich also so schnell keine Möglichkeit bieten, den Lush für einen Schnäppchenpreis zu ergattern.
Ich fing also an, mich über verschiedene Vibratoren zu informieren und immer wenn ich einen für weniger Geld gesehen hatte, waren die Rezensionen eher durchwachsen. Es wurde von Verbindungsabbrüchen, schlechtem Akku und fehlerhaften Apps berichtet. Keine gute Basis für längerfristigen Spaß. Also doch wieder der Lush, da gab es zwar auch immer wieder unzufriedene Kunden, aber im Vergleich waren die Stimmen doch deutlich positiver und mal ehrlich: So viele Amateurpornodarstellerinnen konnten sich nicht irren.
Ende letztes Jahr habe ich mir diesen lange gehegten Wunsch erfüllt und der Lush 2 landete in meinem Warenkorb. Mit einem Preis von 115-130 Euro ist er für einen Vibrator sicher kein Schnäppchen, aber wenn man mal andere Spielsachen danebenlegt, wie zum Beispiel eine anständige Peitsche, ein Andreaskreuz oder ein gutes Seil-Set, dann fällt der Preis auch nicht mehr so ins Gewicht und seien wir doch mal ehrlich: Ich glaube jeder zweite der diesen Beitrag liest hat schon mehr Geld für weniger sinnvolle Sachen ausgeben, oder? Trotzdem sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, das – wie bei allen anderen Spielsachen auch – die Anschaffung gerechtfertigt ist. Soll heißen, beide haben einen Mehrwert davon und wollen besagtes Spielzeug auch einsetzen. Ist das nicht der Fall, liegt da in der Spielzeugkiste nur ein sehr teures Stück Plastik.
Handhabung
Kommen wir mal zum praktischen Teil dieses Betrags: Der Bedienung, Haptik und den Möglichkeiten, die uns der Vibrator bietet.
In der Verpackung ist nicht viel drin, man bekommt den Lush 2, ein Ladekabel und zwei Anleitungen. Das Gerät selbst wirkt gut verarbeitet und hat ein angenehmes Gewicht. Der Quick-Guide ist wenig aussagekräftig, in ihm wird eigentlich nur beschrieben, wie man das Gerät lädt und ein bis zwei Sätze über die Anwendung (dafür aber in etlichen Sprachen). Die Reguläre Anleitung umfasst auch nicht viel mehr. Hier haben wir dann noch Sicherheitshinweise, Details zu einzelnen Funktionen und die verpflichtende Erstellung eines Accounts bei Lovense. Wer mehr erfahren möchte, muss sich die Anleitung aus dem Internet holen, da werden dann auch Dinge erklärt, die in den ersten beiden Anleitungen noch überhaupt keine Erwähnung gefunden haben, zum Beispiel wie man den Lush für andere Benutzer freigibt. Wenn man keine Lust hat, sich da durchzuarbeiten, heißt es: Learning by doing und auch wenn einiges an der App selbsterklärend ist, so kann es sicher nicht schaden, das PDF auf dem Handy zu haben.
Hat man den Download und die Anmeldung hinter sich gebracht kann der Spaß auch schon losgehen, das Laden des Lush 2 dauert nämlich gar nicht mal so lange. Bei mir hat das Gerät ungefähr eine halbe Stunde an der Dose gesteckt, bevor es signalisiert hat, das es jetzt verwendet werden kann. Wer seine App gerade nicht zur Hand hat oder keinen Dom, der es fernsteuert, kann den Lush 2 auch manuell verwenden, über die Antenne. Mit ihr schaltet man das Gerät nicht nur an und aus, sondern kann auch zwischen verschieden Starken der Vibration wählen. Benutzt man den Lush auf diese Weise hat man aber keinen Zugriff auf die anderen Funktionen, wie zum Beispiel die Patterns, die zu den besten Anwendungsmöglichkeiten gehören, die der Vibrator zu bieten hat.
Patterns und andere Funktionen
Natürlich kann man das Gerät frei steuern, das geht leicht von der Hand und mit der Float-Funktion kann man eine Vibrationsstärke auch halten und sich um andere Dinge kümmern, wie zum Beispiel seinen Kaffee zu trinken, ein gutes Buch lesen, oder sich die Rechnung geben zu lassen, während die kleine Sub gegenüber am Tisch mehrere Tode stirbt. Es gibt aber auch andere Wege. Zum einen kann man zwischen vier verschiedenen – in der App vorinstallierten – Vibrationsarten wählen, die sich wiederholen und ihre Intensität sowohl ruckartig, als auch in Wellen ändern kann, oder man benutzt Patterns.
Patterns sind Abfolgen von verschiedenen Mustern, die man 5 Minuten lang laufen lassen kann mit unendlich vielen Wiederholungen oder man denkt sich eine aus, die 40 Minuten lang geht. In diese kann man dann auch Pausen einbauen und je nachdem, wie man damit spielen will, kann man so eine Session auch komplett um eine Pattern herum aufbauen. Wem es zu anstrengend ist so eine Pattern selbst zu bauen, kann aber über die App auch jede Menge Abfolgen der Community ausprobieren, herunterladen oder favorisieren. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass da wirklich einige richtig gemeine Patterns zur Verfügung stehen.
Es ist auch möglich einen Alarm zu stellen oder den Lush zu eurem/deinem Lieblingssong vibrieren zu lassen.
Auf eine Sache möchte ich zum Abschluss noch etwas genauer eingehen, die Anwendung mehrerer Vibratoren. Der Lush 2 hat nur einen Motor, es besteht aber auch die Möglichkeit mehrere Motoren gleichzeitig anzusprechen. Das bietet nicht nur die Chance, den Anal-Plug von Lovesense zum Einsatz zu bringen, sondern auch – bei Bedarf – zum Beispiel zum Subs gleichzeitig zu „bedienen“, was schon eine recht entzückende Vorstellung für den einen oder anderen sein dürfte 😉
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das spielen über’s Internet eine ganz neue Ebene bekommt, wenn man einem fremden die Möglichkeit bietet das Gerät für einen selbst zu steuern. Ein Test in der Öffentlichkeit steht zum Zeitpunkt dieses Textes leider noch aus. Bei dem Wetter macht das einfach nicht so richtig Spaß.
Der erste Test
Das Gefühl der Machtausübung, ihr meinen eigenen Rhythmus aufzuzwingen und das Spiel mit den verschiedenen Vibrationsarten und -stufen war einfach fantastisch. Zu sehen, wie sich meine Sub unter meiner Kontrolle windet, ohne das ich sie auch nur angefasst habe, war einfach wunderbar. Ich habe sie gefühlt ewig zappeln lassen, bevor ich ihr überhaupt gestattet habe, mich um einen Orgasmus bieten zu dürfen. Sicher lassen sich ähnliche Situationen auch anders und ohne dieses Spielzeug erzeugen, aber viel einfacher geht es wahrscheinlich nicht.
Wir haben es noch in keiner direkten Session getestet, aber der Gedanke, dass ich eine Pattern einstelle und diese 10 Minuten laufen lasse, während ich schon die nächsten Schritte vorbereite oder ich mit Genuss ihren Körper erkunde und sie zitternd unter meinen Fingern habe, ist sehr anregend.
Fazit
Als ich mich dazu entschlossen hatte, dass es der Lush werden würde, war mir bei weitem noch nicht klar, wie viele Möglichkeiten in dem Gerät stecken. Nachdem ich ihn jetzt einige Mal testen konnte und mich durch diesen Beitrag auch noch etwas intensiver mit dem Vibrator befasst habe, finden sich für mich/uns immer neue Anwendungsideen, die wir sicher im Laufe der Zeit noch ausprobieren werden.
Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen, er war jetzt schon jeden Euro wert.
Ihre Perspektive
Hallo, Perle hier! Nun habt ihr schon einiges über die technischen Details und die Handhabung gehört, aber es ist vielleicht für den einen oder anderen auch interessant, zu wissen, wie sich das Teil überhaupt anfühlt.
Anfangs war ich etwas skeptisch. Mit Bullets habe ich bisher eher mittelmäßige Erfahrungen gemacht, aber meine Spielzeuge waren allesamt auch deutlich günstiger als dieses hier. Ich ging also davon aus, dass da sicher noch Luft nach oben besteht und der Preis gerechtfertigt sein würde. Tatsächlich habe ich die Vibrationen erstmal „trocken“ auf der Handfläche probiert, um einschätzen zu können, wie es sich anfühlt. Die Vibrationen sind erstaunlich stark und trotzdem nicht sonderlich laut, ein guter Anfang.
Dann kam der erste Feldversuch. Ich war wirklich überrascht, wie gut der Lush funktioniert. Die Vibrationen sind stark und gehen durch den ganzen Unterkörper, wenn der Vibrator richtig platziert ist. Meine Frustration wuchs durch das von Herr Shibari ausgewählte Programm ins Unermessliche, da er mittendrin einfach immer wieder komplett stoppte, wenn ich kurz davor war, zu kommen. Dieses Gerät eignet sich auf jeden Fall hervorragend, wenn jemand seine Sub mal so richtig schön in den Wahnsinn treiben möchte.
Nachdem ich ein bisschen gebettelt habe, hatte er dann allerdings doch noch Erbarmen mit mir und ließ mich kommen. Und wie ich gekommen bin! Ich hatte, wahrscheinlich durch die angestaute Frustration, einen der stärksten Orgasmen meines Lebens. Ich konnte minutenlang nicht reden, geschweige denn aufstehen. Ein Erfolg auf ganzer Linie.
Es gibt allerdings trotzdem einige kleinere Kritikpunkte. Die Bluetooth-Verbindung ist nicht zu 100% stabil, vor allem, wenn da man sich im Bett nun einmal bewegt. Wenn man mit dem Körper den Empfänger „blockiert“, bricht das Signal einfach ab, was auf Dauer sehr frustrierend sein kann. Außerdem muss das Ei (zumindest bei mir) auf einer bestimmten Höhe sitzen, um genau den richtigen Punkt zu treffen. Bei unseren Versuchen hat es allerdings dazu tendiert, immer wieder nach oben zu rutschen. Das anschließende Justieren ist leider kaum sexy.
Außerdem denke ich nicht, dass er für Settings wie Familienfeiern geeignet wäre, sofern man nicht der Uroma erklären möchte, was da unter dem Tisch brummt. Dafür ist er dann leider, auch in eingeführtem Zustand, zu laut. An belebten, öffentlichen Orten sieht die Sache allerdings schon ganz anders aus. Da kann es ein wirklich anregendes Spiel sein, bei dem sich die Dame vollkommen unter Kontrolle haben muss, und trotzdem durch ihre roten Wangen verraten wird.
Insgesamt bin ich aber auf jeden Fall sehr gespannt, was wir alles aus dem kleinen Ding rausholen können. Die Kontrolle auf diese Weise abzugeben ist wirklich ein spannendes Experiment und ich freue mich sehr darauf, das kleine Spielzeug mal an einem öffentlichen Ort auszuprobieren – beispielsweise in einem Restaurant oder auf einer Parkbank.